Manchmal hilft nur die Operation

Unterschiedlich lange Beine sind eine häufige Beobachtung in orthopädischen Praxen. Bis zu einem gewissen Maß (etwa 1cm)  sind sie wohl als normal zu bezeichnen und beeinträchtigen den Menschen kaum.

Wenn der Unterschied größer ist, machen sich Beinlängendifferenzen durch Hinken oder bereits „auf den ersten Blick“ durch eine Schiefstellung des Beckens bemerkbar. Dann gilt es oft schon früh in der Kindheit abzuwägen, ob eine Behandlung notwendig und welche am besten ist. Aufwändige Diagnostik wird zur Ursachenforschung und Berechnung des weiteren Wachstumsverhaltens betrieben. Dadurch kann dann ein sicherer „Fahrplan“ für die individuelle Behandlung festgelegt werden. Genügen bereits Einlagen oder Schuhsohlenerhöhungen, werden die dann lebenslang getragen werden müssen.

Ist eine Operation sinnvoll?

Sollte Ihr behandelnder Orthopäde und Kinderorthopäde Sie zu uns überwiesen haben, geht es eventuell darum, ob eine Operation sinnvoll ist. Bei Beinlängenunterschieden von über 2cm bietet sich möglicherweise gerade im wachsenden Skelett die Lenkung des Wachstums oder der operative Angleich der Beinlängen durch Verlängerung des zu kurzen Röhrenknochens an. Die elektrisch von außen gesteuerte Magnettechnik des Precice®-Systems bietet hier sein einigen Jahren die höchste Präzision und die sichersten OP-Ergebnisse bei minimalinvasiven Eingriffen.

Die Technik hat zunehmend äußere Knochenspanner (Fixateure externe) verdrängt, auch wenn diese gerade bei sehr großen Beinlängendifferenzen und mehrschrittigen OP-Konzepten gerade in der Kindergartenzeit immer noch einen Stellenwert im Repertoire des Kinderorthopäden haben. Übrigens lassen sich neun von zehn festgestellten Beinlängenunterschieden ganz harmlos durch nichtoperative Maßnahmen ausgleichen oder müssen gar nicht weiter behandelt werden.


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