Als eines von sechs Pilot-Krankenhäusern in NRW testet das Clemenshospital in Münster seit Jahresbeginn die praktische Umsetzung der elektronischen Patientenakte (ePA). Ziel ist es, Gesundheitsdaten wie Arztbriefe, Medikamentenlisten und Entlassberichte sicher an einem Ort zu bündeln. Dies bringt mehr Überblick, schnellere Abläufe und vor allem mehr Selbstbestimmung für Patientinnen und Patienten.
„Wir wollen die Digitalisierung im Gesundheitswesen aktiv mitgestalten. Die Einführung der ePA ist ein wichtiger Schritt, um die Versorgung effizienter und transparenter zu machen“, betont Maik Büscher, Regionalgeschäftsführer des Clemenshospitals, das in Trägerschaft der Alexianer ist.
Die Einführung der ePA ist auch komplex, deshalb wird im Clemenshospital kontinuierlich an einer für alle Beteiligten guten Lösung gearbeitet. Gemeinsam mit dem Technikpartner Dedalus und den Alexianer-Kliniken deutschlandweit werden im Clemenshospital Lösungen entwickelt, die den Informationsaustausch zwischen Kliniken und Praxen beschleunigen. Erste Fachbereiche wie die Gynäkologie arbeiten bereits erfolgreich mit der ePA. Auch die Innere Medizin startet nun – im engen Dialog mit den Hausärzten der Region.
„Der Kontakt zum Clemenshospital und zu den Alexianern war bisher sehr zielführend. Wir gehen motiviert in die kommenden Monate und bleiben im Austausch. Das Hauptthema ist und bleibt Vernetzung“, sagt Dr. Peter Münster, Vorstand des Hausärzteverbunds Münster.
Die elektronische Patientenakte bringt klar erkennbare Vorteile: schnellerer Informationsfluss zwischen Krankenhaus und Praxen. Den Patientinnen und Patienten verhilft sie zu mehr Transparenz. Und die digitale Vernetzung verbessert sich deutlich. All dies sind Kennzeichen einer modernen Gesundheitsversorgung.
Der Komplexität des Gesundheitssystems ist es geschuldet, dass die Umsetzung der ePA in die Praxis nach wie vor Zeit benötigt. „Das ist kein Sprint, sondern ein Marathon“, sagt Sven Lindenau, Mitglied der Betriebsleitung der Alexianer DaKS GmbH, der sich um die technische Umsetzung kümmert. „Aber wir sind auf einem sehr guten Weg.“
Büscher ergänzt: „Mit unserem Pilotstatus und der engen Zusammenarbeit mit Anwendern und Softwareentwicklern schaffen wir eine fundierte Grundlage für eine digitale Zukunft im Gesundheitswesen – und sind stolz darauf, damit zu den ersten in Deutschland zu gehören.“