Helfende Strahlen

An der Klinik für Strahlentherapie werden sehr unterschiedliche und zum Teil hochspezialisierte Therapien durchgeführt. Hier finden Sie sowohl eine Übersicht der gut- und bösartigen Erkrankungen, die in unserer Klinik behandelt werden, als auch Erläuterungen zu den jeweiligen Therapieverfahren.

Bösartige Tumorerkrankungen

  • Brustkrebs
  • Prostatakrebs
  • Darmkrebs
  • Analkarzinome
  • Lungenkrebs
  • Hirntumore
  • Kopf-Hals-Tumore
  • Speiseröhrenkrebs
  • Bauchspeicheldrüsenkrebs
  • Gebärmutterkrebs, Gebärmutterhalskrebs
  • Hautkrebs
  • Knochenmetastasen
  • Hirnmetastasen

Gutartige Erkrankungen

  • Arthrosen
  • Fersensporn
  • Tennisellenbogen
  • Narbenbildung (Keloide)
  • Sehnenansatzentzündungen
  • Schleimbeutelentzündungen
  • Gynäkomastie
  • Endokrine Orbitopathie

Mit der dreidimensionalen konformalen Strahlentherapie wird eine hochpräzise maßgeschneiderte Bestrahlung des gewünschten Gebietes im Körper von außen durch die Haut erreicht. Deshalb spricht man auch von perkutaner (durch die Haut) Bestrahlung.

Durch Überlagerung von mehreren, aus verschiedenen Richtungen eingestrahlten Bestrahlungsfeldern und deren Überschneidung ergibt sich die gewünschte therapeutische Dosis.

Die intensitätsmodulierte und die volumenmodulierte Strahlentherapien sind technische Weiterentwicklungen der konformalen dreidimensionalen Strahlentherapie. IMRT oder VMAT® werden eingesetzt, wenn in direkter Nähe zum Bestrahlungsgebiet besonders strahlenempfindliche Organe liegen. Mit diesen beiden Verfahren wird der Behandlungsstrahl des Linearbeschleunigers in seiner Intensität bzw. Volumen moduliert.

Anders als bei der konformalen Strahlentherapie rotiert hier der Bestrahlungskopf in kurzer Zeit um den Patienten herum. Dabei werden die Felder kontinuierlich dem Zielgebiet angepasst. In einem komplexen Rechenverfahren werden die hohen Anforderungen optimal ausbalanciert.

Mit den strahlentherapeutischen Behandlungsverfahren der konformalen Strahlentherapie, IMRT und VMAT® lassen sich theoretisch Bestrahlungsgenauigkeiten im Millimeterbereich erzielen. Durch entsprechende Lagerung, Lagerungshilfen und Fixationen ist dies für die meisten Bestrahlungssituationen realisierbar, z. B. durch eine Kopfmaske bei der Bestrahlung im Kopf- und Halsbereich.

Zusätzliche Bildgebungssysteme wie ein Portal-Vision iView® und ein Cone-Beam-CT XVI® am Bestrahlungsgerät ermöglichen darüber hinaus eine sehr genaue Kontrolle der exakten Lagerung mit Korrekturmöglichkeiten vor Beginn der Bestrahlung.

Organbewegungen wie die der Prostata, die in Abhängigkeit von der Harnblasenfüllung und Enddarmfüllung ihre Position ändert, können zu bedeutenden Veränderungen der Position eines Tumors führen. Diese Veränderungen der Position werden mit Hilfe der Bildgebungs-Systeme erkannt und korrigiert.

Die kranielle und extrakranielle stereotaktische Hochpräzisionsbestrahlung ist eine Sonderform der konformalen Bestrahlung. Durch hohe Einzeldosen wird  gewissermaßen eine „Operation ohne Messer“ durchgeführt.

Die auch Radiochirurgie genannte Therapie nutzt mehrere Einstrahlwinkel und ist für kleine Bestrahlungsgebiete entwickelt worden. Diese sehr aufwändige Bestrahlungstechnik erfordert besonders sichere Immobilisationsmaßnahmen, z. B. mit speziellen Kopfmasken.

In der HDR-Brachytherapie, HDR steht für high dose rate, wird eine radioaktive Quelle z. B. 192-Iridium direkt in oder an den Tumor herangebracht. Dabei wird die Strahlenquelle mit Hilfe eines Applikators eingebracht und gibt dort im Inneren des Körpers eine zuvor genau berechnete Dosis an das Bestrahlungsgebiet ab.

Bei geeigneten Tumoren, z. B. Prostatakrebs, werden spezielle Hohlnadeln unter Narkose direkt in den Tumor eingeführt. Diese Nadeln werden nacheinander mit der Strahlenquelle beladen und nach der Therapie wieder entfernt. Somit wird der Tumor von „innen“ bestrahlt.


nach oben