Darmkrebs optimal behandeln

Jedes Jahr erkranken in Deutschland mehr als 60.000 Menschen an Darmkrebs. Bahnbrechende Fortschritte in Diagnostik und Therapie haben jedoch die Aussichten auf eine dauerhafte Heilung wesentlich verbessert. Für eine menschlich und fachlich bestmögliche Behandlung haben unsere Experten die Darmkrebszentren Raphaelsklinik und Portal 10 gegründet. Seit Januar 2024 sind diese beiden Zentren zum Darmkrebszentrum Clemenshospital / Portal 10 fusioniert.

Sie finden uns nun im Clemenshospital.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Matthias Hoffmann (Chefarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie) und Priv.-Doz. Dr. Ulrich Peitz (Chefarzt Gastroenterologie) kooperieren zahlreiche Praxen und spezialisierte Abteilungen in Münster. Die Koordination des Zentrums erfolgt durch Daniel Ratanski (Oberarzt Innere Medizin / Gastroenterologie) und Tim Wessels (Ltd. Oberarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie).

Alle Patienten mit Krebserkrankungen des Dick- und Enddarmes werden wöchentlich in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen und die weitere Behandlung festgelegt. Das Darmkrebszentrum Clemenshospital/Portal 10, Münster, betreut die Patienten von der Erstvorstellung über die operative oder nicht-operative Behandlung bis hin zur Tumornachsorge. Seit der Gründung 2009 wurde unser Zentrum jährlich durch die Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert.

Wenn Sie sich in unserem Zentrum vorstellen möchten, melden Sie sich gerne unter Tel.: (0251) 976-​2351 oder unter den aufgeführten Kontaktdaten.

Der Begriff Darmkrebs bezeichnet eine bösartige Erkrankung des Dick- oder Enddarms, der von der Schleimhaut, der inneren Wandschicht des Darmes, ausgeht. Kolonkarzinom bedeutet hierbei Dickdarmkrebs, während mit Rektumkarzinom die Erkrankung im Mast- oder Enddarm gemeint ist. Kolorektales Karzinom hingegen ist ein Überbegriff für alle diese bösartigen Tumore.

Darmkrebs gehört zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen in den westlichen Ländern. Neben genetischen Faktoren tragen vor allem Ernährungs- und Lebensgewohnheiten zu seiner Entstehung bei. Jährlich erkranken rund 60.000 Menschen in Deutschland an Darmkrebs. Beide Geschlechter sind gleichermaßen betroffen. Darmkrebs rangiert bei beiden Geschlechtern an zweiter Stelle der häufigsten Krebsarten. Diese Zahlen zeigen, dass eine Vorsorge und Früherkennung sehr wichtig ist – insbesondere, da sich der Krebs häufig durch diese verhindern bzw. heilen lässt. Darmkrebs gehört zu den wissenschaftlich am besten erforschten Erkrankungen. Man weiß, dass er zu über 90 Prozent aus gutartigen Vorläufern, den so genannten Polypen der Darmschleimhaut, entsteht. Vom ersten Polyp bis zum bösartigen Krebs können zehn Jahre vergehen.

 

Entartung durch Mutationen

Für die Entartung in der Schleimhautzelle werden genetische Veränderungen in der Erbsubstanz (Mutationen) verantwortlich gemacht. Es kommt zum Verlust der Wachstumskontrolle, sodass die Zellen sich ungehemmt vermehren. Es entstehen besondere Formen von Polypen, die Adenome, und aus ihnen dann ein Karzinom. Experten sprechen dann von einer Adenom-Karzinom-Sequenz.

Krebszellen weisen im Vergleich zu gesunden Zellen wesentliche Merkmale auf:

  • Krebszellen wachsen unkontrolliert und ungehemmt.
  • Sie haben ein verändertes Aussehen gegenüber gesunden Zellen.
  • Ihr Wachstum kann in andere Organe hinein erfolgen (Invasivität).
  • Es kann eine Absiedlung von Zellen in tumorferne Organe geben (Metastasierung).

 

Risiko für Darmkrebs

Ungesunder Lebensstil mit einer entsprechenden Ernährung und Bewegungsarmut begünstigen die Entstehung einer bösartigen Erkrankung. Während die Mehrzahl aller Formen spontan ohne erkennbare Ursache entsteht, liegt bei ca. 20 Prozent eine genetische oder auch familiäre Belastung (Disposition) vor. Die wesentlichen Erkrankungen sind hierbei die Familiäre Adenomatöse Polyposis (FAP) und die Hereditäre Nicht Polypöse Kolorektale Krebserkrankung (HNPCC oder Lynch Syndrom), die es auch mit Beteiligung anderer Organe gibt.

Während die HNPCC relativ häufig anzutreffen ist, stellt die FAP eine sehr viel seltenere Form da. Im Rahmen einer HNPCC-Erkrankung können auch bösartige Tumoren der Gebärmutter und des urogenitalen Traktes auftreten. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig über eine familiäre Häufung in der eigenen Familie informiert zu sein.

Die Colitis ulcerosa, eine entzündliche Dickdarmerkrankung, stellt einen weiteren Risikofaktor für die Entstehung von Darmkrebs dar.

 

Risikofaktoren Darmkrebs

Ungesunder Lebenstil mit ...

...zuviel Fett

... zuviel rotem Fleisch

... zu wenig Ballaststoffen

... wenig Obst und Gemüse

sowie zusätzlich Rauchen, Alkohol, Bewegungsarmut, erbliche Faktoren und Polypen im Darm.

Darmkrebs kann aus einer zunächst gutartigen Darmwandveränderung – dem Polyp – entsteht. Die Entartung kann zwischen fünf und 15 Jahren dauern. Werden Vorstufen bei einer frühzeitigen Darmspiegelung entfernt, kann die Entstehung von bösartigen Darmtumoren verhindert oder Krebs in frühem Stadium erkannt werden.

Früh entdeckter Darmkrebs hat eine sehr gute Aussicht auf eine komplette Heilung!

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Darmkrebs. Die deutsche Darmkrebsleitlinie empfiehlt deshalb für Männer eine Vorsorgedarmspiegelung ab dem 50. Lebensjahr, für Frauen ab dem 55. Lebensjahr. Hierdurch können viele Krebserkrankungen verhindert werden.

Neben dem Alter spielt das individuelle Risiko, zum Beispiel die familiäre Belastung, eine wichtige Rolle.

Als Vorsorgeuntersuchungen stehen folgende Methoden zur Verfügung:

  • Körperliche Untersuchung mit Austastung des Enddarmes. Durch die Austastung des Enddarmes können tief sitzende Tumore entdecken werden.
  • Test auf verstecktes (okkultes) Blut im Stuhl. Darmtumoren geben häufig etwas Blut ab, dass dann im Rahmen einer solchen Testung festgestellt werden kann. Der Test gibt Anlass zu weiteren Untersuchungen, wenn er positiv ist. Bei negativem Ergebnis ist einen Tumor aber nicht ausgeschlossen!
  • Darmspiegelung (Koloskopie). Die Darmspieglung ist die wichtigste Methode zur Feststellung von Darmkrebs. Mit ihr können Proben entnommen und die Lage eines Tumors bestimmt werden. Liegen nur Polypen vor, können dies meist vollständig abgetragen werden.  

Die Vorstadien eines Darmkrebses oder der Krebs selbst können oft jahrelang im Darm wachsen, ohne dass Beschwerden bestehen. Wenn es jedoch zu Beschwerden wie häufigen Verstopfungen, wechselnden Stuhlgängen, Krämpfen, Durchfällen oder Blut im Stuhl kommt, sollte unbedingt eine Abklärung erfolgen.

Obwohl die wichtigste Untersuchung zur Feststellung von Darmkrebs die Darmspiegelung ist, ist eine Vielzahl weiterer Untersuchungen notwendig, um ein umfassendes und exaktes Bild über die Erkrankung zu erhalten. Nur so ist eine optimale Therapieplanung möglich.

Es ist sehr wichtig, zu wissen, ob der Tumor im Dickdarm oder im Enddarm sitzt. So führt in bestimmten Stadien des Enddarmkrebses eine Vorbehandlung mit einer kombinierten Strahlen-Chemotherapie vor einer Operation zu wesentlich besseren Heilungsraten. Ein anderer wichtiger Aspekt ist die Frage, ob Absiedlungen (Metastasen) vorliegen. Die häufigsten Absiedlungen finden sich in Leber und Lunge.

Die wichtigsten Untersuchungen werden im Folgenden genannt:

  • Laboruntersuchungen. Sie geben Auskunft über eine eventuelle Blutarmut, die durch den Tumor verursacht wurde.  Der Tumormarker (CEA) dient der Verlaufsbeobachtung. Weitere Werte werden bestimmt um Auskunft über die Funktion der übrigen Organe zu erhalten.
  • Ultraschall. Die Ultraschalluntersuchung des Bauches ergibt Informationen über die Streuung eines Tumors. Eine Ultraschalluntersuchung kann das Ausmaß in der Ausdehnung der Darmwand bestimmt werden. Auch befallene Lymphknoten können zum Teil entdeckt werden. So kann entscheiden werden, ob vor einer Operation eine kombinierte Radio-Chemotherapie durchgeführt werden sollte.
  • Koloskopie. Bei der Untersuchung wird der gesamte Dickdarm durch ein flexibles, schlauchartiges Gerät von innen betrachtet. Die eindeutige Diagnose eines Darmkrebses erfolgt durch die Darmspiegelung mit Entnahme einer Probe. Diese Probe wird durch den Pathologen untersucht und anschließend das weitere Behandlungskonzept  geplant. Wann immer möglich, sollte eine komplette Spiegelung des Dickdarmes erfolgen, um weitere Erkrankungen nicht zu übersehen.
  • Röntgenuntersuchungen. Die Röntgenuntersuchung der Lunge gibt erste Hinweise darauf, ob eine Absiedlung in den Lungen vorliegt. Die abdominelle Computertomographie (CT) oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) sind weitere bildgebende Verfahren, die gut geeignet sind, Absiedlungen zu erkennen oder das Ausmaß der Tumorausbreitung abzuschätzen. Virtuelle Koloskopie ist ein neueres Verfahren, das schonender ist als die konventionelle Koloskopie, jedoch zurzeit keinen Standard darstellt, da eine Probenentnahme nicht möglich ist. Hierbei erfolgt die Untersuchung mittels einer Computertomographie. Aus den gewonnenen Daten wird das virtuelle Bild eines Dickdarms berechnet. So kann man durch den Darm wie durch einen Tunnel fahren und krankhafte Befunde sehen.

MVZ Portal 10

Zentrum für Leber-, Magen- und Darmerkrankungen

Dr. Peter Erren, Dr. Gernot Bramkamp

 

Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis am Germania-Campus Münster
Dr. Axel Schweitzer, Dr. Michael Linnepe, Dr. Frank Holtkamp-Endemann, Dr. Andre Schmedt
Internet: www.gastro-muenster.de

 

Praxis und Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des Clemenshospitals Münster
Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Jan Kriz

 

Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie am Universitätsklinikum Münster
Direktorin: Frau Univ.- Prof. Dr. med. E. Wardelmann
Internet: Pathologie UKM Münster

 

Institut für Pathologie am Clemenshospital Münster Prof. Dr. Ulrich Schmidt, Prof. Dr. Hans-Udo Kasper, Prof. Dr. Cornelius Kuhnen, Priv. Doz. Dr. Philipp Kahl, Prof. Dr. Sebastian Huss
Internet: www.patho-muenster.de  

 

Gemeinschaftspraxis für Hämatologie und Onkologie Münster
Dr. Jürgen Wehmeyer, Dr. Christian Lerchenmüller, Dr. Karsten Kratz-Albers, Dr. Holger Timmer, Dr. Ralf Bieker
Internet: www.onkologie-muenster.de

 

Praxis für Innere Medizin / Gastroenterologie / Kardiologie Münster
Prof. Dr. Peter Willeke, Dr. Harald Paulus, Dr. Christian Fechtrup, Prof. Dr. Dominik Bettenworth
Internet: www.innere-medizin.de

 

Humangenetische Praxis Osnabrück
Dr. Martin Gencik
Internet: www.diagenos.com

 

Deutsche ILCO e.V.  
Ansprechpartner Region Münsterland: Gisela Schwarberg-Roesmann
Internet: https://nrw.ilco.de/regionen/muensterland/

 

MVZ  Institut für Labormedizin  und Klinische Genetik Rhein/Ruhr GmbH – Zweigpraxis Münster

Dr. med. Brigitte Welling, Fachärztin für Humangenetik

Internet: www.amedes-muenster.de

 


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