Ambulant ans Ziel
Bei der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) geht es um die bestmögliche Behandlung seltener oder sehr komplexer Krankheiten. Hier arbeiten spezialisierte Medizinerinnen und Mediziner verschiedener Fachrichtungen in einem Team zusammen, um gemeinsam und koordiniert die medizinische Versorgung zu übernehmen.
Alle Teammitglieder haben den Nachweis erbracht, dass sie für die Behandlung der jeweiligen Erkrankung besonders qualifiziert sind und bereits viele Patient*innen mit dieser Krankheit behandelt haben. Das ASV-Team stellt sicher, dass alle erforderlichen und im Rahmen der ASV erbringbaren Untersuchungen und Behandlungen bei Bedarf verfügbar sind. Wenn nötig, können auch nichtärztliche Berufsgruppen und soziale Dienste hinzugezogen werden.
Eine ASV wird entweder von Krankenhäusern oder niedergelassenen Fachärzt*innen oder beiden gemeinsam angeboten. Der Umfang des – krankheitsspezifisch festgelegten – diagnostischen und therapeutischen Leistungsangebots ist unabhängig vom Ort jeweils der gleiche. Zudem gelten die gleichen Anforderungen an die fachlichen Kompetenzen des ASV-Teams und die apparative Ausstattung.
Die Versorgung in der ASV betrifft immer nur die Erkrankung, auf deren Behandlung das jeweilige ASV-Team spezialisiert ist. Auch Beschwerden, die in direktem Zusammenhang mit der Behandlung in der ASV stehen (Therapienebenwirkungen, Komplikationen und akute unerwünschte Behandlungsfolgen), werden dort behandelt. Eine darüber hinausgehende medizinische Versorgung erfolgt außerhalb der ASV in den gewohnten Strukturen.
Für die medizinische Versorgung in der ASV ist in der Regel eine Überweisung notwendig. Die überweisenden Haus- bzw. Fachärzt*innen werden Rücksprache mit einem in Frage kommenden ASV-Team halten und gegebenenfalls einen ersten Termin vereinbaren. Eine ASV kann zudem von Krankenhausärzt*innen am Ende eines Krankenhausaufenthalts veranlasst werden.
Grundsätzlich ja, auch ein Wechsel während einer bereits begonnenen ASV-Betreuung ist möglich. Die Wahlmöglichkeit kann aber dadurch eingeschränkt sein, dass es keine weiteren ASV-Teams für die betreffende Erkrankung in der Nähe gibt.
Das ASV-Team wird von Fachärzt*innen des Krankenhauses oder einer Praxis geleitet. Gemeinsam mit weiteren Fachärzt*innen, die für die Behandlung der jeweiligen Erkrankung notwendig sind, bilden sie das Kernteam. Sofern medizinisch erforderlich, werden vom Kernteam weitere Fachärzt*innen oder auch Psychotherapeut*innen hinzugezogen. Bei Bedarf ist eine Sprechstunde mit dem ganzen Kernteam möglich.
Erste Ansprechstation für die Patient*innen ist die fachärztliche Teamleitung. Die Teamleitung koordiniert die Behandlung, sorgt für eine fachübergreifende Abstimmung der Teammitglieder und stellt eine Übersicht der beteiligten Fachärzt*innen zur Verfügung. Entscheiden Patient*innen sich für das Versorgungsangebot, erklären sie sich bereit, die Ärzt*innen des ASV-Teams zu konsultieren.
In die Entscheidungsfindung zu den einzelnen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen werden die Patient*innen umfassend eingebunden. Deshalb sollten sie ihre Fragen wie auch etwaige krankheitsbezogene Beobachtungen vorab notieren und alle Unterlagen, die sie im Rahmen der ASV erhalten, gut aufbewahren. Unzufriedenheiten mit der Behandlung sollten den
jeweils durchführenden Ärzt*innen oder der Teamleitung bei der nächsten Gelegenheit rückgemeldet werden. Wenn Patient*innen zufrieden sind, ist dies auch eine wichtige Information für die behandelnden Ärzt*innen.
Das ASV-Team informiert über Angebote, die beim täglichen Umgang mit der Erkrankung hilfreich sein können. Hierzu zählen zum Beispiel Angebote von Selbsthilfeorganisationen, sozialen Diensten und nichtärztlichen Berufsgruppen.
Das ist sehr unterschiedlich und hängt von der Art der Erkrankung und der notwendigen Therapie ab. Es kann sein, dass die Untersuchungen Klarheit zur genauen Diagnose schaffen und die weitere medizinische Versorgung dann wieder außerhalb der ASV erfolgt. Oder es kann erforderlich sein, dass die Behandlung durch das ASV-Team über mehrere Monate oder Jahre weitergeführt wird.
Die Patient*innen können sich jederzeit dafür entscheiden, ihre Behandlung außerhalb der ASV in den gewohnten Strukturen der üblichen fachärztlichen Versorgung fortzuführen.
Zum Abschluss der Behandlung in der ASV erhalten die Patient*innen eine schriftliche Information über die Ergebnisse der Behandlung und das weitere Vorgehen. Patient*innen sollten darauf achten, dass sie diese Information vor oder bei ihrem letzten Besuch beim ASV-Team oder direkt im Anschluss erhalten. Sie können jederzeit nachfragen, wenn sie etwas noch nicht verstanden haben.
Die weiterbehandelnden Ärzt*innen werden über die bisherigen Maßnahmen und Therapien und über die notwendigen weiteren Behandlungsschritte informiert.
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DAS ASV-Team
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