Manuela Lehmann hatte Glück im Unglück. Nachdem die Mutter von zwei Kindern wegen eines Tumors der Hirnhaut ihr Sehvermögen verloren hatte, wandte sie sich an Prof. Dr. Uta Schick, Chefärztin der Klinik für Neurochirurgie im Clemenshospital. Zwei Tage nach der komplizierten Operation konnte sie wieder sehen.
Im September 2017 bemerkte Manuela Lehmann erstmals, dass etwas mit ihrem rechten Auge nicht stimmte. Das Augenlid war geschwollen und sie hatte immer einen getrübten Blick: „Ich dachte erst, dass es eine Allergie sein könnte“, beschreibt die Zweifach-Mutter aus Weil am Rhein die ersten Symptome. Nach dem Besuch einer Augenklinik in Freiburg kam die erschreckende Diagnose: Keilbeinflügel-Meningeom. Ein Meningeom ist ein gutartiger Tumor der Hirnhaut, der in diesem Fall das Keilbein, einen Teil des Hirnschädels hinter dem Auge, befallen hatte. Der Tumor drückte zum einen auf den Sehnerv und verdrängte zum anderen das Auge, das dadurch stark aus der Augenhöhle hervortrat. Zur Entfernung des Tumors unterzog sie sich in Freiburg einer neunstündigen Operation. Dennoch zeigte eine CT-Aufnahme (Computertomographie) nach kurzer Zeit ein erneutes Wachstum. Dadurch litt Lehmann im Januar 2019 unter einer starken Sehbehinderung und verlor 60 Prozent ihres Sehvermögens auf dem rechten Auge.
Da sich der Zustand der Patientin nicht verbesserte, suchte sie im Internet nach einer spezialisierten Klinik und stieß auf die Klinik für Neurochirurgie im Clemenshospital. Für den Termin im entfernten Münster reiste die Familie durch halb Deutschland. Anhand der CT-Aufnahme konnte die Chefärztin der Klinik für Neurochirurgie im Clemenshospital sofort feststellen, dass der Tumor nicht nur die Augenhöhle, sondern auch einen Teil des Schläfenknochens betroffen hat. In einer siebenstündigen Operation entfernte Professor Schick den gesamten Knochen, die betroffene Hirnhaut sowie die Haut der Augenhöhle, die vom Tumor befallen waren. Auf Grundlage der CT-Bilder wurde in den USA ein perfekt einliegendes Implantat für den weggefrästen Knochen angefertigt. Zwei Tage nach der Operation wurde der Druckverband vom Auge abgenommen, für Manuela Lehmann war es wie ein Wunder. „Ich konnte sofort wieder deutlich sehen, ich bin sehr glücklich.“ Auch Professor Uta Schick ist zufrieden: „Wir sind froh, dass wir ihre Sehfähigkeit in so kurzer Zeit verbessern konnten“. Wie die Expertin versichert, sei es sehr selten, dass eine Patientin nach so einer Operation in so kurzer Zeit einen Großteil der Sehkraft zurückerlange. Für Manuela Lehmann heißt es jetzt drei Monate abwarten, bis wieder Normalität in den Alltag einkehren kann. „Ich bin einfach nur dankbar für die Hilfe“.