Gut gewappnet für den Katastrophenfall!
Im Minutentakt kommen Rettungswagen in der Notaufnahme an, Verletzte schreien, die Lage ist unübersichtlich. So oder ähnlich könnte ein Ernstfall mit vielen Verletzten aussehen, die etwa nach einem Zugunglück, einer Massenpanik oder einem Attentat in Münsters Krankenhäusern versorgt werden müssen. In solchen Momenten ist es wichtig, dass Abläufe Routine sind, dass jeder Mitarbeiter seine Aufgabe kennt, dass bei aller Eile die Übersicht behalten wird. Damit alle Beteiligten Handlungssicherheit haben, trainierte das Arzt- und Pflegepersonal im Clemenshospital in Münster am Samstag den Ernstfall. Das Szenario: Gasexplosion bei einer Grillfeier.
Gelernte Standards umsetzen
So lautete die Übungsannahme, die den Krisenstab des Clemenshospitals am Samstagvormittag erreichte. Zehn Menschen wurden im Abstand von nur wenigen Minuten in der Notaufnahme eingeliefert. „Hier gilt es für unsere Mitarbeitenden die gelernten Standards ruhig umzusetzen,“ erklärt der stellvertretende Leiter der Anästhesiepflege und Dozent für Notfallmedizin Jethro Rotter. Er hat mit einer kleinen Arbeitsgruppe den Übungstag vorbereitet – und bis zuletzt natürlich geheim gehalten.
„Konzepte zur klinischen Notfallvorsorge müssen getestet und praktisch angewendet werden. Regelmäßig stattfindende Übungen helfen uns dabei, die erarbeiteten Konzepte anzuwenden und im Anschluss einzelne Details zu verbessern“, so Rotter. „Natürlich bemerken unsere Kollegen zeitnah, dass alles inszeniert ist und keine echten Verletzten zu uns kommen, aber die Belastung durch die unklare Lage ist trotzdem nahezu echt, jeder muss seine Rolle kennen“.
Patienten sind Darsteller
Die Großübung im Clemenshospital, das in Trägerschaft der Alexianer ist, fand während des regulären Krankenhausbetriebes statt. Die Patientendarsteller, die mit täuschend echten Verletzungen ausstaffiert wurden, sind dafür extra engagiert worden. Sie verließen am Mittag allesamt das Krankenhaus als „geheilt“.
„Abschließend können wir sagen, dass die Übung sehr gut gelaufen ist. Die Kollegen haben sich gut und schnell einen Überblick verschafft, sind sicher und mit viel Übersicht auf neue Situationen eingegangen und haben routiniert ihre Aufgaben wahrgenommen. An einigen kleinen Ecken gibt es noch Verbesserungsbedarf, aber insgesamt sind wir sehr zufrieden“, freut sich Jethro Rotter über den aufreibenden Vormittag, der in den kommenden Tagen noch ausführlich in den Einsatzteams nachbesprochen wird.