Wenn der Knochen gebrochen ist

Zum Spektrum der Klinik gehören alle modernen Methoden der nichtoperativen und operativen Behandlung bei Weichteil- und Knochenverletzungen. Dabei steht auch die computergestützte Navigation zur Verfügung.

Mit dem so genannten AO-Verfahren (AO = Internationale Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen) können beispielsweise Gelenkbrüche durch Schrauben und Platten rekonstruiert werden können. Dabei werden – nicht nur bei Allergien (z. B. Nickelallergie) – häufig Titan-Implantate verwendet. Favorisiert werden schonende, minimal-invasive Techniken ohne ausgedehnte Knochenfreilegung. Auf diese Weise wird eine frühfunktionelle Nachbehandlung mit dem Ziel einer schnelleren Rehabilitation ermöglicht.

Bestimmte Knochenbrüche werden zur Erzielung einer natürlichen Knochenbruchheilung mit so genannten dynamischen Methoden versorgt, z. B. der Nagelung oder der externen Fixation. Beim letztgenannten Verfahren wird der Knochen über Schrauben durch ein äußeres "Gestell" stabilisiert, das nach Ausheilung des Bruchs schonend ohne Narkose und ohne eine erneute Operation entfernt werden kann.

Die sogenannte Alterstraumatologie, also die Versorgung von Menschen in fortgeschrittenem Lebensalter, hat in unserer Klinik eine große Bedeutung; die Weiterbehandlung erfolgt interdisziplinär, u.a. mit der Klinik für Innere Medizin und unserer engagierten Abteilung für Physiotherapie.

Nicht alle Knochenbrüche oder Gelenkverletzungen müssen operiert werden: Auch die Therapie mit so genannten funktionellen Verbänden, z. B. Tape-Verbänden, oder die Ruhigstellung einer Fraktur im Gips oder Kunststoffverband werden im Clemenshospital praktiziert.

Das Clemenshospital ist Mitglied im Trauma-Netzwerk NordWest, einer Vereinigung von Krankenhäusern für die Versorgung von Schwerstverletzten und verfügt über einen im Bedarfsplan des Landes Nordrhein-Westfalen ausgewiesenen Hubschrauberlandeplatz, der sich auf dem Dach befindet. Auf diese Weise ist ein schneller Patiententransport möglich, z. B. bei Unfällen auf der Autobahn. Mehrfachverletzte und lebensbedrohlich verletzte Patienten z. B. mit Wirbelsäulen- und Beckenfrakturen werden notfallmäßig versorgt.

8 Fachrichtungen arbeiten zusammen

bei der Schwerverletztenversorgung

Die Schwerverletztenversorgung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Kliniken für Allgemein- und Gefäßchirurgie, Thoraxchirurgie, Neurochirurgie, Anästhesiologie und operative Intensivmedizin sowie Kinder- und Jugendmedizin. Außerdem besteht eine Kooperation mit der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Fachklinik Hornheide sowie eine augenärztliche Kooperation.

Außerdem veranstalten wir jährlich im LWL-Museum für Kunst und Kultur Münster ein sportmedizinisches Symposium, den Münsteraner Dialog zwischen Ärzten, Physiotherapeuten und Sportlern. Diese Veranstaltung findet am 14.09.2019 zum 20. Mal statt.


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